In diesen Tagen, wo unsere Heimatsprache durch die Dicksjahrhundertfeier im Kurs steigt, möchte ich an einen erinnern, den das Schicksal jung in die Fremde verschlagen hatte und der draußen immer leidenschaftlich am Luxemburgischen hing und mit unserm Dialekt umging, wie mit kostbarem altem Familiensilber, das er von zuhaus mitgenommen gehabt hätte.
Es war Prosper Müllendorff, der im Vorjahr in Köln gestorben ist, nachdem ihm der Krieg den Traum seines Lebens - seine alten Jahre in der Heimat zu verbringen - grausam zerstört hatte. Er trieb mit unserer Mundart einen wahren Kultus und konnte sich blau ärgern, wenn er bei einem Ferienaufenthalt in der Heimat merkte, wie von der Jugend her das schöne alte Sprachgut immer mehr mit Fremdwörtern und falschen Formen durchsetzt wurde, die in seiner Jugend hier niemand kannte. Mit der Gründlichkeit und Prägnanz, die ihn auszeichneten, suchte er für sich die Reinheit des Dialektes zu wahren und immer wieder herzustellen, und über einen echten, bodenständigen Ausdruck, den er zuerst hörte, konnte er sich freuen, wie wenn er einen Taler gefunden hätte.
Längere Zeit vor seinem Tode schickte er mit gelegentlicher Verwendung eine Sammlung von Sprüchwörtern und sprüchwörtlichen Redensarten er teils aus dem Luxemburgischen gesammelt, @ aus der Kölschen Mundart mit viel Geschick @ tragen hatte. Ein besserer Anlaß zur Veröffentli@ konnte sich nicht finden. Hier eine kleine Ausle@
Huel d’A an d’Hand an d’Kaatz ob de Kne’@Wat’s du net geseis, geseit dann de’.Ob en A no wor dat schielt Perd blann.
Hie streicht de Bock an sie hält de Siff.
E Bauer, e Bier an e Be’er,Dat sin drei tockech De’er.’t aß net alles Botter, wat d’Ko’ get, sot ’@ chen, du hat et an e Fladder getratt.
Brot du mer d’Wuuscht,Da leschen ech der den Duuscht.’t muß een alles ieße le’ere, sot de Bauer, du @ en sech Botter ob de Pankoch geschmiert.
Wann en e Fierkel köttelt, da leht et s@ den Dreck.
E Fre’ßer get net gebuer, e muß gezillt g@
Wie gehange soll gin, den ersaift net.
De’ hu Geld ewe’ Hä, ower net eso’ lang.
Mat Gewalt kann een eng Gei ob enger kapott schloen,
Hallef an hallef, we’ een d’Honn schiert.
Dem engen helleft d’Salew, dem aneren ’t D@
Bo’wen an Honn gt sele to’eg laschteneen@
Dem hun se d’Po’ken direkt vum Kallew @
De geet mat durch ewe’ Maisdreck mam @
E le’t ewe’ en Do’denziedel.
E kann net liesen an net schreiwen, owe@ ewe’ gedreckt.
Fir engem Möller seng Henger, engem Bäck@ Fierkelen an enger Wittfra hire Kniecht bra@ ze suergen.
Wie ger Musek he’ert, huet Fred mat @ Rommelspatt.
Wann et ob de Paschto’er reent, dann d@ ob de Koschter.
De schreiwt nach mat der Nues ob den A@
Ob schwaarz Duch geseit een all Fleckchen,
Seid a Samet lescht ’t Feier an der Kiche@
Dat könnt eso’ sicher we’ de Steierziedel.
De geseit durch eng eechen Dir, wann @ dran aß.
Dat hun ech mer selwer ze verdanke, sot de@ we’ en de Möschtwon huet missen ze’en.
Wien et net besser weeß, den eßt Bro’d ese@ ewe’ Fleesch.