Seit sie in der Kammer von der Überlandzen@ reden, ist das Wort „Solidarität“ wieder ä@ aktual geworden. Es soll der Schlüssel zur Lö@ der großen Aufgabe sein, die sich die öffent@ Gewalten gestellt haben: das Land bis in @ entferntesten Ecken hinein zu einem annehm@ Preis mit Elektrizität zu versorgen.
Es handelt sich hier also wohl um die Form@ Solidarität, die man wirtschaftliche Solida@ nennt und die folgendermaßen definiert wird: @ für die allgemeine Volkswohlfahrt notwe@ Übereinstimmung der einzelnen Erwerbsgruppe@ Staate, in gewisser Beziehung auch das Abhä@ keitsverhältnis, in welchem die drei vorneh@ Wirtschaftszweige: Landwirtschaft, Industrie@ Handel zu einander stehen. Die Wahrung der @ darität wirtschaftlicher Interessen ist eine der fu@ mentalsten Aufgaben der Volkswirtschaftslehre@ der Gesetzgebung.“
Das hört sich wunderschön an. Aber es k@ Verhältnisse eintreten, wo die Solidarität mehr@ weniger dauernd für die einen eine Rente, fü@ andern ein Opferstock ist. Das scheint in ge@ Maße bei der Frage der Überlandzentiale der @ zu sein. Die einen haben, die andern möchten h@ darum sollen die einen fortwährend geben - verzichten -, die andern fortwährend empfang@
Im Verhältnis der einzelnen Bürger zu ein@ wird in solchen Fällen kaum je von Solida@ geredet. Wo das Schicksal dem einen auf der @ seite, dem andern auf der Schattenseite des Le@ seinen Platz angewiesen hat, da vollzieht sich @ der Regel und von jeher auch ein Ausgleich@ nicht auf Grund des Solidaritätsprinzips oder @ @ das in der guten alten Zeit - verzeihen S@ harte Wort - Mitleid genannt wurde. Der @ sagte sich, wenn er menschlich empfand, daß er @ ärmeren Nachbar helfen mußte, auch wenn i@ Prinzip und Gesetz dazu zwang, und der Ärmere @ die Hilfe des Reicheren in Anspruch, ohne ei@ brieftes Recht darauf zu haben. Aus diesem Z@ menhang ergab sich dann, was man damals @ barkeit nannte.
Nach diesem Schema könnte man sich die Lös@ Elektrizitätsfrage etwa folgendermaßen denken@
In Esch und Luxemburg würde man sich sage@ die Elektrizität etwas sehr Schönes ist, und jed@ wenn ein Bürger von Großluxemburg seine @ anknipste und sein Treppenhaus, seine Zi@ seinen Keller oder Speicher seenhaft mit Licht @ flutet sähe, dächte er an die armen Leute im @ die noch mit Holzspänen ihre Hütten beleuchten, @ es hoch kommt mit Petroleum, und die au@ schönste Errungenschaft der Neuzeit die S@ variante anwenden:
Elektrisch Licht ist kein Genuß,Wenn man es stets entbehren muß@Und er würde sich gütlich zureden und sagen@ mal, Misch, die droben in Beßlingen und B@ sind schließlich doch auch Menschen und Luxemb@ wie wäre es, wenn du für dein elektrisches@ einen Zwanziger im Jahr mehr bezahltest, da@ droben nicht mehr mit der Ölfunsel in ihren @ zu hantieren brauchen und nicht mehr im @ von fünf Uhr an in schwarze Nacht getaucht li@
Umgekehrt würden die Öslinger sagen: Ah@ lich haben wir den Weg gefunden zur Geme@ des geheimnisvollen Stroms, der die Erde u@ und den die Menschheit beginnt, sich in kleinen @ salen dienstbar zu machen. Es ist eine Lust zu @ Wir fühlen uns näher dem Herzen des Lande@ spüren stärker seinen Pulsschlag. Das verdank@ unsern reicheren, vom Schicksal begünstigteren @ leuten in Luxemburg, Esch usw. Es ist ne@ ihnen, daß sie ihren Strom ein wenig teurer he@ damit wir auch angeschlossen werden können @ ihre großherzige Regung säßen wir auf ewige @ im Schlamassel. Wir danken ihnen, und w@ während des nächsten Krieges wieder zu uns h@ kommen, werden wir ihnen die Kartoffeln u@ zum Friedenspreis geben.
Aber die Politiker machen es anders. @ Politik darf es nie aussehen, als ob ei@ andern Dank schuldete. In der Politik will ma@ was man bekommt, von rechtswegen bekomme@ Man will niemanden was verdanken. Dank@ Begriff, der in der Politik keine Heimsta@ Darum konstruiert man lieber Ansprüche, @ auf ein künstlich erzeugtes Recht gründen. W@ von Dank nichts mehr wissen wollen, mache@ Gesetze und treiben den schönsten Kommuni@ Ramen der Solidarität.