Batty Weber

Luxemburgs einflussreichster Autor und Journalist

Batty Weber war eine der prominentesten Persönlichkeiten des Luxemburger Kulturlebens der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Als Figur der Öffentlichkeit war er von einer Bekanntheit und Beliebtheit, die kein anderer vor oder nach ihm hat aufweisen können. Sein kritisches Auge und seine fleißige Feder begleiteten und formten das Luxemburger Literatur- und Gesellschaftsleben während fast 60 Jahren.

Eckdaten

25. November 1860
in Rëmeleng

15. Dezember 1940
in Luxemburg

Er schreibt für liberale Zeitungen, wie die Obermosel-Zeitung, die Escher Zeitung und die Luxemburger Zeitung, der er 1890 beitritt und die er von 1893 bis 1922 leitet. Von 1885 bis 1928 arbeitet er als Stenograph der Abgeordnetenkammer (ab 1893 als Chefstenograph) und verfasst nebenbei literarische, journalistische und feuilletonistische Texte.

Tätigkeitsfeld

Stenograph der Abgeordnetenkammer
(1885-1893)

Chefstenograph der Abgeordnetenkammer
(1893-1928)

Herausgeber der Luxemburger Zeitung
(1893 bis 1922)

Redakteur des Kulturteils
(1922 bis 1940)

Hierzu zählen 7000 Feuilletons, 10 Romane, von denen viele zuerst als Feuilletonromane erschienen, 20 Theaterstücke in diversen Gattungen, und zahlreiche Landschaftstexte, Kurzgeschichten und Meinungstexte.

Als Liebhaber der deutschen, französischen und auch anderer Kulturen war Webers Schaffen zeitlebens interkulturell orientiert. Er interessierte sich sehr für diverse Literaturen und Künste, war immer auf dem neuesten Stand, was die ausländische Presse betraf, und integrierte das gewonnene Wissen in seine Beiträge zur Luxemburger Publikationslandschaft. Gleichzeitig war er ein überzeugter Verfechter der luxemburgischen Unabhängigkeit und Sprache, plädierte aber immer für Offenheit gegenüber allen Kulturen.

AN-185

F-201-1

AN340

Bibliographie

Anne-Marie Millim: Batty Weber. Der Abreißkalendermann als Alltagshistoriker.

In: Batty Weber. Werk und Wirkung. Hg. von Anne-Marie Millim. Mersch: CNL 2017. [Im Druck]

Anne-Marie Millim: Muttersprachliche Mehrsprachigkeit: Batty Weber (1860-1940) und die Mischkultur in Luxemburg.

In: Das Paradigma der Interkulturalität. Themen und Positionen in europäischen Literatur- und Medienwissenschaften. Hg. v. Jeanne E. Glesener & Nathalie Roelens & Heinz Sieburg. Bielefeld: transcript Verlag 2017.

Anne-Marie Millim: Philinte. Das Feuilleton von Nicolas Ries.

In: Un journal dans son siècle. Le siècle du Tageblatt (vol. 2). Hg. v. Paul Lesch & Denis Scuto. Luxembourg: Editions Le Phare 2013, S. 49-55.

Anne-Marie Millim: Sehen lernen: Landschaftsbetrachtung und Volksbildung 1913-1940.

In: Un journal dans son siècle. Le siècle du Tageblatt (vol. 2). Hg. v. Paul Lesch & Denis Scuto. Luxembourg: Editions Le Phare 2013, S. 78-87.

Hilgert, Romain (2004): Zeitungen in Luxembourg.

Luxembourg: Service Information Presse 2004.

Sylvie Kremer-Schmit: Repertorien zum "Abreißkalender" 1913-1940 von Batty Weber.

Band 1 und Band 2, Luxembourg, Archives Nationales. Collection Inventaires, 2002.

Meder, Cornel (Hrsg.) (2014): Abreisskalender 1933.

Differdange: Centre culturel de Differdange 2014.

Meder, Cornel (2002): Batty Weber und die Mosel.

In: Nos cahiers 2/3 (2002), Kanton Réimech, S. 363-374.