Ich sehe mich veranlaßt, heute eine ebenso alte, wie kleine Geschichte zu erzählen.
Sie sieht nach gar nichts aus, aber sie hat einen moralischen Hintergrund.
Viele, die meisten, werden nichts daran finden, aber einige werden sie verstehen und demgemäß handeln.
Die Geschichte gehört zu denen, die der Vorgänger des Herrn Peter Schiltz, Direktor Bernhard Krier, seinen Zöglingen im Konvikt manchmal erzählte, wenn er ihnen von dem hohen Katheder aus Pitchpine herunter seine Donnerworte um die Ohren schlug.
„Habt Ihr den Metzger Bourg gekannt?“ fing er auf einem Ton voller Beziehung an, sodaß alle vor Erwartung gespannt dasaßen.
Dieser Metzger Bvurg konnte es nämlich nicht leiden, wenn vor seinem Fleischladen die Hunde aus der Nachbarschaft Parlament spielten. Erstens ging es dabei ebenso lärmend und aufregend her, wie seinerzeit manchmal im österreichischen Parlament, und zweitens sind ein Dutzend Hunde niemals eine vertrauenerweckende Nachbarschaft für einen Fleischerladen.
Wurde es also dem Metzger Bourg zu bunt, so nahm er einen Holzknüppel und schleuderte ihn mit Wucht und einem Kernfluch in den Hundeknäuel.
„Welcher meint Ihr wohl, daß den Schwanz beizog und heulend auf drei Beinen reißaus nahm?“ fragte regelmäßig an dieser Stelle der Geschichte triumphierend Herr Krier. „Immer der, der getroffen war.“
Man kann sagen, daß kein Tag vergeht, ohne daß diese Geschichte nicht irgendwo ihre Anwendung findet. Ich brauche also vorläufig keinen weiteren Kommentar dazu zu schreiben.