Herr J. P. Flohr wird mir erlauben, aus seinem neuen Kriegstagebuch zwei kurze Stellen zu entlehnen, die in ihrer Gegenüberstellung mit der Entwicklung der Dinge einer gewissen Pikanterie nicht entbehren. Sie sagen zwar nur allgemein Bekanntes aus, fixieren aber einige Vorgänge, die wert sind, daß sie nicht in Vergessenheit geraten, und die einen heute an die alte Mahnung erinnern: Das hättet Ihr billiger haben können!
Erste Stelle:
„Mittwoch, den 19. Februar 1919.
Wirtschaftlicher Anschluß.
Die Regierung hat eine Studienkommission für die Frage der wirtschaftlichen Orientierung des Großherzogtums eingesetzt. Diese Kommission besteht aus 12 Mitgliedern verschiedener Berufe, einem Sekretär und zwei Attachés.
In ihrer Sitzung vom 2. Januar ds. Irs. hat sich die Kommission einstimmig, bei einer Enthaltung, für den wirtschaftlichen Anschluß an Frankreich erklärt.“
Zweite Stelle:
„Samstag, den 4. Oktober 1919.“
@Eine Fermate.
Der belgische Geschäftsträger Prince de Ligne hat heute das Land verlassen. Die belgische Legation in Luxemburg hat an Staatsminister Reuter folgendes Schreiben gerichtet:
«Mon gouvernement me charge et j’ai l’honneur de faire à Votre Excellence la déclaration suivante:
A la suite du referendum, le Gouvernement du Roi estime que les négociations qu’il a nouées avec le Gouvernement grand-ducal sur l’invitation de celui-ci en vue de la conclusion d’une union économique entre les deux pays, doivent être considérées comme closes. En conséquence la mission du Prince de Ligne a pris fin.»
(Signé: le secrétaire de la Légation.)“