Schämt Euch, Mannsleut!
Am Konservatorium waren sieben Stellen zu besetzen. Und wieviel habt Ihr davon erhascht? Zwei, mit knapper Not. Überall waren Euch die Dame übern’ Ihr kommt grade noch vor Torschluß mit durch.
Jawohl, es genügt nicht immer, daß man Talent und lange Haare hat, man muß auch üben, fleißig sein, dalli dalli! Und darin sind sie Euch @ die die links knöpfen. Sie haben keinen Stamm@ und keine Kegelbahn, sie üben mit demselben G@ Tonleiter, wie andere Strümpfe stricken oder @ decken häkeln, oder wie Ihr Skat drescht, und @ Ochsen mit den Daumen in den Ohren ist ihnen @ Wonne. Darum fliegen ihnen die ersten Preise@ darum schnappen sie Euch die ersten Stellen @ darum werden sie eines Tages wieder die He@ nen der Erde sein, wie sie es schon einmal w@
Diese Ernennungen am Konservatorium for@ noch andere Glossen heraus.
Die Aufsichtskommission hatte einen Wettbe@ verlangt und sich dabei auf das Reglement ge@ Man darf dagegen die Auffassung vertreten, daß @ Reglement den Wettbewerb nur für die erste @ wahl des Personals vorsah. Sobald die Rekru@ aus den eigenen Kräften möglich war, standen @ Jahresprüfungen statt des Wettbewerbs. Die @ didaten stiegen nach Verdienst und Begabung @ wurden dementsprechend rubriziert. Was wü@ die Professoren am Athenäum z. B. sagen, wenn @ offene Stelle in der ganzen Kulturwelt @ geschrieben und jedermann von auswärts den @ im Amt stehenden Lehrern der Anstalt in ei@ Wettbewerb den Rang ablaufen dürfte?
Freilich, am Konservatorium liegen die Dinge @ wenig anders. Man treibt dort Spitzenkultur. W@ man Künstler bilden will, muß man Künstler @ Lehrer anstellen. Und da beginnt die Schwierig@ Herr Cahen hat vielleicht das Richtige getroffen, @ er meinte, man soll nach oben hin die Anstalt in @ Abteilung für Berufsmusiker und eine ander@ Dilettanten gabeln.
Die Rücksichten auf den unoffiziellen Zwi@ charakter der Anstalt haben bei den le@ Ernennungen zu einer hanebüchenen Ungerechti@ geführt. Für die vakanten Professorenstellen ka@ dierten vier Damen, die seit dreizehn, vier@ Jahren- und mehr an der Anstalt im Kla@ unterricht tätig sind, und Herr Richy Müller, @ sich während dieser Zeit im Ausland weiterge@ hat.
Man wollte sich Herrn Nichy Müller sichern, @ so mußte eine der Damen zurücktreten. Es traf @ Koster. Aus den Prüfungsergebnissen, den @ rungenen Preisen, den erhaltenen Punkten ist @ zu ersehen, daß sie eine Professorenstelle nicht e@ gut verdient hätte, wie eine andere. Vielleicht h@ weniger „Schritte getan“. Dafür hätte sie nun @ eher belohnt werden müssen.
Prinzipienfrage: Soll es in Zukunft und @ immer als selbstverständlich gelten, daß an @ inländischen Unterrichtsanstalt, und sei es a@ Konservatorium, bei jeder Möglichkeit zur @ förderung das Personal der Gefahr ausgesetz@ daß Elemente von auswärts ihm vor die @ gesetzt werden? Soll nicht vielmehr allen, die @ um den Unterricht jahrelang verdient gemacht ha@ und die nicht aus besonderen Gründen zurückg@ wurden, eine automatische Beförderung gesichert @ und bleiben?
Wenn Herr Richy Müller die außergewöh@ Lehrkraft und Kunstbegabung besitzt, die ihm @ gerühmt werden und an die ich persönlich mit voller Überzeugung glaube, so mußte das Reglement @ Möglichkeit vorsehen, ihn anzustellen, ohne an@ zu schädigen, die seit über zehn Jahren mit Ta@ Fleiß und einer von allen Kollegen gerüh@ Dienstbereitschaft sich um die Anstalt ver@ gemacht haben, und zumal ohne sie durch Z@ setzung ihren Kollegen gegenüber zu entmutig@ vielleicht in den Augen bornierter Schüler @ Schülerinnen zu deklassieren.