Die Frage stellt sich: Sollen wir wieder deutsche Theaterkunst hereinrufen? Ist es nicht ebenso geschlossen, daß deutsche Schauspieler im Luxemburger Stadttheater auftreten, als daß sie auf einer @ Boulevardbühne erscheinen?
Bleiben wir uns der völkerpsychologischen@ kulturellen Wirklichkeiten bewußt.
In unserm Wesen schlagen die geheimen @ wellen von rechts und links zusammen, mische@ bilden ein Neues, Verschiedenes. Die Misch@ das, was an uns wesentlich ist und bleiben @ wollen wir uns nicht aufgeben. Wir genießen@ Vorteile, müssen daher ihre Nachteile in den @ nehmen.
Zwischen Frankreich und Deutschland ist, @ mindesten von Mann zu Mann, eine Verständ@ auf absehbare, vielleicht unabsehbare Zeit unm@ weil das Verstehen, der Wille zum Verstehen @ über und herüber fehlt. Von Mann zu Frau ka@ Urkraft Liebe Brücken schlagen, aus dem S@ tiegel des Mutterschoßes können Mischlinge @ gehen, die ewig zwischen den Rassen pendeln, s@ nicht dasselbe, wie wir. Was uns festigt, die g@ Teilhaftigkeit nach rechts und links wird sie in@ zerreißen, weil ihr das Band der völkischen @ mengehörigkeit fehlt.
Darum ist es nicht dasselbe, ob deutsche B@ kunft in Paris oder ob sie in Luxemburg zu @ kommt.
Wären wir vor die Wahl gestellt, so ist es @ einen Moment zweifelhaft, daß wir uns für@ französische Theater entscheiden würden. Es @ Geschlossenheit, Klarheit, Sicherheit, Tradition. @ es aus einem Volksgeist geboren ist, der dies@ Varzüge besitzt. Das Urmaterial des deutschen @ ist mit zuviel Gärstoffen durchsetzt, als daß e@ Abktärung kommen könnte. Preußische und südde@ Psyche, Judentum, Katholizismus, Protestanti@ sind Strebungen, Strömungen, Fermente, die @ Volk bis ins Tiefste hinein trennen und es nich@ geistigen, politischen, gesellschaftlichen, sozialen @ heitsfront kommen lassen. Nur Bayern wehr@ krampfhaft gegen Vermengselungen, die es @ Gesahr empfindet.
Ein künstliches Rückgrat, eine Stahlseele @ diesem Körper eingesetzt, die Armee. Sie ist zer@ Heute scheint es, als traue sich die Großindustri@ Kraft zu einer Art Führung und Zusammensa@ zu. Moltke ist Stinnes geworden, die Kaserne Fa@
Sollen wir alle diese Gärungen und Entwickl@ als ein Fremdes jenseits einer trennenden M@ vor sich gehen lassen? Oder sollen wir weiter u@ innerften Wesen treu bleiben, das klare Einsich@ die Dinge nach rechts und links bedingt? Zur @ wo wir wirtschaftlich von Deutschland abhingen, @ wir in diesem Blatt konsequent für eine in@ Pflege des Französischen eingetreten, um ein@ maßen das Gleichgewicht herzustellen. Durch u@ luxemburger Muttersprache schon sind wir spra@ befähigt, ohne besondere Schwierigkeiten am deu@ Geistesleben teilzunehmen, das Französische @ wir uns von Grund auf erst aneignen. Darum @ viel wichtiger, daß in jeder Weise dem Franzö@ bei uns die Wege geebnet werden, in erster @ @ durch das Theater. Eine Störung des Gleich@ewichts wird dadurch nicht bewirkt, die umgekehrte Gefahr bestand früher und besteht noch heute. Aber ganz auf das deutsche Theater verzichten, wäre eine freiwillige Verarmung. Die Bühne ist der treueste Spiegel der Vorgänge in einer Volksseele. Und es ist bezeichnend, daß sich die Stilunsicherheit, das unruhige Suchen nach restlosem Ausdruck so greisbar im deutschen Theaterleben auswirken. Alle paar Jahre tut sich ein neuer Heiland auf, der diesmal die Formel gefunden haben soll und doch nur eine Seite der dramatischen Wirkungsmöglichkeiten hypertrephiert.
Aber je eifriger diese deutsche Bühnenkunst nach ihrem endgültigen Ausdruck ringt, desto stärker muß es uns interessieren, von Zeit zu Zeit Zeugen dieses Ringens zu sein. Wer die Mittel dazu hat, sieht sich Vorstellungen in Berlin oder München Düsseldorf, Köln, Frankfurt oder Hamburg an, wer hier an seine Wirkungsstätte gefesselt ist, wird es begrüßen, wenn in diesem Fall einmal der Berg zum Propheten kommt.