Kennen Sie den Typ „Auchmensch“?
Der Auchmensch ist der uninteressanteste Kostgänger, den der liebe Herrgott auf Erden her@ lausen hat.
Der Auchmensch ist nichts und er will alles sein, weil er sieht, daß es die andern sind. Er ist nicht schlechthin, er ist lediglich „auch“.
Auch haben wollen ist schlimm, auch sein wollen ist schlimmer. Dies ist der Fall des Auchmenschen.
Der Auchmensch hat Arme und Beine, wie die andern, er hat einen Magen, Lunge, Leber. Herz und Nieren, wie jedermann, er hat auch einen Kopf und in dem Kopf wahrscheinlich ein Gehirn, aber dies Gehirn vibriert und gärt und gebiert nicht aus sich, es ist unfruchtbar, wie seinerzeit der Schoß der Frau Kwilecka in Berlin, die trotzdem auch Mutter werden wollte und das Kind einer andern als ihr eigenes ausgab. Nur daß sie aus andern Beweggründen handelte, als der Auchmensch, der in seiner Windschwangerschaft, seiner Unreife, seinem infantilen Nachäffungstrieb, aus dem Instinkt des eigenen innersten Unvermögens heraus der Welt seine geistigen Wochenbette vortäuschen will.
Auchmenschen gibt es auf allen Stufen der Gesellschaft, in allen Berufen und allen Lebenslagen. Eigentlich gefährlich sind sie nicht, aber @ und lästig. Erzählst Du ihnen, Du seiest in @ oder meinetwegen am Nordpol gewesen, so @ sie, sie seien auch schon dort gewesen ode@ wenigstens einen Vetter, der da war. Sie sind@ wie jemand in Gesellschaft durch Geist @ glänzt: Sofort wollen sie es ihm gleich @ dem Erfolg, den der Esel als Schoßhündche@ Denn in der Fabel vom Esel und vom Schoß@ ist der Auchmensch immer der Esel.
Der Auchmensch hat davon gehört, daß ma@ der Jugend Maienblüte verliebt und daß @ das Verliebtsein und um die Liebe ein wund@ Ding ist. Also verliebt er sich auch. Bildet sich@ stens ein, er habe sich verliebt, auch wenn @ geheiratet hat.
Der Auchmensch tritt nicht selten auch als @ auf. Er sieht, daß andere in der Politik @ mächtig, vielleicht reich geworden sind, also @ Auchpolitiker.
Oder Auchdichter. Er liest Schiller, Redwi@ rath Dehmel und ist überzeugt, er kann @
Er bringt das Echo, das fremde Gedichte in @ Hirn erzeugen, in Reime und läßt es @ Werke drucken. Er ist kein Plagiator, wenigste@ immer, er ist nur ein Auchdichter.
Sie sehen, der Auchmensch ist an und für @ nichts, eine taube Ähre, ein Wein, der ni@ ein Feuer, das nicht wärmt, ein Licht, @ leuchtet, eine Saite, die nicht schwingt.
Er ist der Ärmste der Armen, denn er @ Persönlichkeit.
Er ist ärmer, als der Peter Schlemihl, der @ Schatten verkaufte, denn er hatte überhaupt@ Schatten zu verkaufen.