In Brüssel heimelt es den Fremden immer an, wenn er an einer Café-Türe angeschrieben sieht: Chez Jean, chez Pierre, chez Joseph usw.
Das gibt dem Lokal ein persönliches Gepräge. Und die Geselligkeit - denn diese ist die Daseinsberechtigung des Café-Betriebes - gedeiht am besten, wo sie eine Persönlichkeit als Mittelpunkt hat.
Ich weiß nicht, ob in Brüssel hinter jeder solchen Inschrift ein wirklicher Jean oder Pierre oder Joseph steht, der den Gästen beim Eintritt freundlich die Hände entgegenstreckt und sie fragt, wie es zuhaus geht und ob der Abend gestern ihnen gut bekommen ist, und ob sie schon gehört haben usw. usw. Aber ich stelle mir lebhaft vor, wie es drinnen aussieht, wie die Gäste behäbig aus ihren langen Pfeifen Obourg oder Semois rauchen, dazu ihr Bier trinken, Karten spielen, die Welträtsel lösen oder der Frau Pierre, Jean oder Joseph ein bißchen den Hof machen.
Unsere Stadt hat sicher viele solcher Lokale, denen der Wirt einen persönlichen Stempel aufdrückt, zumal in den peripherischen Vierteln, wo die Kundschaft wenig wechselt. Wie populär draußen gewisse Ho@ und Wirtschaften unter dem Namen und Vornam@ ihrer Besitzer waren, brauche ich nicht zu sag@ „Notzesch Batty“ oder „den Nickela vao Woltz“, @ nur diese zu nennen, sind landbekannt, und so g@ und gibt es überall Wirte, die in ihrem Betrie@ stehen wie die ruhenden Pole in der Erscheinung@ Flucht.
So hatte Luxemburg Jahrzehnte lang sein@ Amberg, um den sich schon Legenden zu bild@ beginnen, dessen Streiche und Witze erzählt werd@ wie die Stückchen von Münchhausen und Miko@ Ein Lokal stand und fiel mit ihm. Jeder Gast ha@ das Gefühl, als sei er der besondere Freund @ Vertraute des Wirtes, Amberg kannte sie a@ witterte bei einem jeden Charakter, Talent, @ anlagung und behandelte ihn demgemäß. Er un@ hielt die Jungen mit harmlosen Anekdoten, erzäh@ den Erwachsenen Geschichten, von denen die Wän@ rot anliefen, spielte zur Erheiterung der Gäste je@ Instrument, das ihm unter die Hände kam, ma@ den zweiten Mann bei der Partie Billard und @ dritten bei der Partie Skat, half als Tranzeuge @ Pate aus, wenn ein Kunde darum in Verlege@ war, kurzum, war ein Musterwirt.
Wir haben einen andern Typ, den Metzen Ha@ das Urbild der deftigen alten luxemburger We@ wirte. Auch von ihm kann man sagen, er hat @ seine Wirtschaft, er ist sie. Er verdankt seinen @ dem Umstand, daß er für jedes Schöppchen in @ Keller steigt und daß man ihn das Jahr über@ den Moseldörfern stets aus den besten Kellern hera@ kommen sieht.
Ich glaube, Amberg ist eben im Begriff, e@ Nachfolger zu erhalten. Im Café de la Pai@ nämlich Josy Hames aus Differdingen sein Kla@ aufgeschlagen. Mit der überlegenen Bonhomie @ Söhne der Noten Erde geht er zwischen seinen G@ herum und schüttelt Hände und stößt mit Hu@ an, die sich ihm entgegenstrecken. Er hat den @ eines italienischen Syndaco aus der Weingegend@ Frascati und die Seele eines Künstlers. Er ist Fle@ und Bein gewordene Musik. Sobald er am Kl@ sitzt, ist es nicht mehr ein Klavier plus Josy Ha@ es ist ein neues Wesen, zu dem sich die beiden @ schmolzen haben und das Musik von sich gibt @ der Baum blüht, wie die Quelle rauscht, wie @ Wind weht.
Und die Gäste reden leiser, und wenn sie @ Stippy spielen, fühlen sie sich durch die Musik zu@ kühnsten Unternehmungen begeistert und verschm@ i@ Schönheit die bittersten Verluste.
Wann werden wir an der Tür des Café @ Paix die einladenden Worte lesen: Chez Josy@