Sie kennen den Serenissimus-Witz: Serenissimo soll ein berühmter Philosoph vorgestellt werden. Kindermann sagt: Der Mann ist nervös überreizt, exaltiert, es dürfte sich empfehlen, ihn sehr leutselig zu behandeln. Wie der Philosoph hereinkommt, geht Serenissimus in die Kniebeuge, macht Händchen patsche patsche und sagt: Ei teitei, und wer tommt denn da!
In einem hiesigen Blatt schilderte kürzlich eine Dame eine viertelstündige Unterredung, die sie in drei Sprachen mit dem zweijährigen Erbprinzen Jean hatte. Ohne diesen mit einem berühmten Philosophen vergleichen zu wollen, kann man durch seine Interviewerin an Serenessimum erinnert werden. Sie befleißigt sich ebenfalls eines tindlich ßärtlichen Tönchens und nennt ihn beharrlich „Prinzeli“.
Zur Majestätsbeleidigung fehlt anscheinend die böswillige Absicht, aber der Herr Generalstaatsanwalt täte dennoch wohl, die Ausgabe aufkaufen und einstampfen zu lassen. Denn wenn der Erbgroßherzog von Luxemburg einmal in die Jahre kommt, wo einem der Sinn für die Komik der Wörter und Worte aufgeht, wird er seiner Biographin den Teufel drum danken, daß sie ihm dies Diminutiv angehängt hat. Kosenamen und Kosenämchen sind wie Kinderschuhe, die man rasch auswächst und die dann empfindlich drücken. Zu unsern Altersgenossen gehörte einer, den sie Dongeli nannten. Er zog schon damals die Stirne kraus, wenn einer Dongeli sagte; später hat er dann jeden nach Noten verhauen, der ihm den Spitznamen nachrief.
Wenn der Wunsch bestand, den jungen Erbprinzen dem Volk näher zu bringen, so hätte die Dame von ihm besser eine andere, anscheinend verbürgte Äußerung mitteilen sollen. Es wird erzählt, er habe sich eines Tages auf der Forellenfischerei dem Chauffeur angeschlossen und jedesmal, wenn dieser eine Forelle herauswarf, begeistert gerufen: Der Deiwel der Deiwel, elo huet en erem eng!
Das hätte volkstümlicher gewirkt, als „Papa Auto etta!“ und hätte den Prinzen Jean auch in andern Kreisen populär gemacht, als bei den Damen beiderlei Geschlechts, die Welt und Leben am liebsten als Diminutiv ansprechen und zu einem japanischen Zwergbäumchen als Zimmerzierde verkrüppeln möchten.