Original

31. Januar 1923

Versuchen Sie einmal das Wort Pompier.

Nehmen Sie es bitte auf die Zunge@ Schokoladetrüffel, oder wie einen Löffel @ Erbsensuppe, oder einen Schluck Salvator. @ Sie den Geschmack? Gibt Ihnen dies Wort ni@ Mund voll? Hat es nicht einen Duft sui ge@

Versuchen Sie nicht, Pompier in irgend@ Sprache zu übersetzen, nicht einmal ins Fran@

Unser Pompier ist ein Nationalgewächs, @ Landeseigentümlichkeit, wie Kochkäse und @ Grächen.

Ein Pompier ist so wenig ein Feuerwehrma@ eine „Zoßiß“ eine Wurst ist.

Der Pompier verhält sich zum Feuerwehrma@ die bemalte Seite der Kulisse zu der ander@ der Sonntag zum Werktag, wie Musik zum Ge@

Herr Jacoby hat in der letzten Gemeinderats@ dem Pompier das Wort geredet. Es darf nich@ daß der Pompier verschwindet. Er ist eine @ ethische, nationale Notwendigkeit. Er ist das @ heitsventil für das Bedürfnis der luxem@ Männerwelt nach kriegerischem Aussehen, nach@ formen, Disziplin und Schleppsäbeln.

Wenn nicht alles täuscht, so begann die G@ des luxemburger Pompiers nach dem Abzu@ preußischen Garnison im Jahre 1867.

Damals hatten die Luxemburger den Ge@ Uniform mit der Muttermilch eingesogen. Ihre@ war ganz auf das Militär gestellt. Ihr Leben @ im Takt des eins zwei, links rechts des @ Kommiß. Und dann auf einmal waren sie n@ Zivil. Sie mußten sich vorkommen, wie de@ Leutnant, der über Nacht Weinreisender gewor@ Da wurde der Pompier ihre Rettung. Sie @ sich rote Kragen an die Röcke und rote Stre@ die Hosen, setzten sich Helme auf den Kopf, @ Ajax und Achilleus sie glühend beneidet hätte@ umgürteten ihre Lenden mit langen Schwe@ Wenn ein Zug Pompiers durch die Sonne mar@ glitzerte er, wie ein Lerchenspiegel, und Dicks @ nicht umhin, auf sie sein Lied von den @ vun der Spretz“ zu verfassen.

Ich erinnere mich, als ob es gestern sei, @ mir Wort und Weise eines Sonntags Vormitt@ seinem Zimmer im Schloß zu Bredimus ein@ Er saß an dem alten Spinett, das klang, @ Zigeunerzimbal, und sang mir vor: „Dir @ schloft nun all a Ro’ - D’Staadt de’ werd @ brennen - Er Secherheet aß emmerzo’ - A@ pier sengen Hännen.“ Und wenn dann der str@ marschmäßige Kehrreim kam: „Mir hu keng @ vu Flam a Bletz - Well mir sind d’Jonge @ Spretz - A mir sin all an iwerall - D’Kade@ der Spretz!“ - dann fuhren ihm die Akkorde@ und glatt rhythmiert unter den kräftigen @ vor - ich sehe noch den alten Siegelring @ hellbraunen Achat blinken - und sein kräftig@ fuhr drein, daß es eine Lust war.

@cks hatte die Pompiers in seinem frischfeucht@lichen Lied teilweise etwas anders aufgefaßt, als @sich in der Wirklichkeit entwickelten. Wer im @ufenster bei Berward vor einiger Zeit sich die @ Helmsammlung angesehen hat, vermag sich unter @ Ungetüme kaum die Gesichter der „Kadetten“ @enken, wie sie Dicks vorgeschwebt hatten. Tat@ich hatten sich die Pompiersvereine zu einem @zeug der Feierlichkeit ausgewachsen, zu einem @arat, der sich am liebsten im Takt eines Pro@nsmarsches bewegte. Der feierlichste Pompier der @t war damals unstreitig der Herr Theis aus @sen, der wochentags „in der Regierung schrieb“. @Sonntags mit Hilfe seines Helms, seiner Uni@ und seines Schleppsäbels vergessen machte, daß @alles Heroische und Gewalttätige meilenfern lag. @war der Pompier eine todernste bürgerliche und @liche Angelegenheit, er war der Klassiker der @egung.

@ute hat sich der Pompier über das ganze Land @reitet, und so ist es recht. Wünschen wir, daß es @recht, recht lange dauert, ehe aus ihm ein Feuer@mann wird.

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KatalognummerBW-AK-011-2327