Original

30. März 1923

Wir werden als größte Sehenswürdigkeit @ Jahres an den beiden Osterfeiertagen ein Flug@ meeting haben. Die Organisation geht von d@ Präfidenten des Aëro-Club Verdun aus, die Flie@ werden von mehreren benachbarten französischen G@ nisonen und von Paris gestellt. Einige der kühnst@ Flieger der französischen Militär-Luftflotte nehm@ an dem Meeting teil. Als Flugplatz ist das bekan@ Berchem’sche Terrain an der Hesperinger Stra@ gewählt, den Ordnungsdienst besorgen die hier liege@ den französischen Truppen.

Demnach handelt es sich um eines der großzügigst@ sportlichen Unternehmen, die wir je hier geseh@ haben.

Es weckt die Erinnerung an die erste Flugwoc@ die unser Land erlebte Sie war für die damali@ Zeit ein Ereignis. Die Kunst des Fliegens war @ kaum über die ärgsten Kinderkrankheiten hinweg. E@ Flugmeeting war damals das Extravaganteste, w@ organisiert werden konnte. Für Charles Bettendor@ der sich in den Kopf gesetzt hatte, aus Bad Mondo@ „etwas zu machen“, war das Beste grade gut gen@ und er leistete sich die Mondorfer Flugwoche. @ Vichy, Kreuznach, Spa usw. wurden sie blaß @ Neid darüber, daß ihnen dies Luxemburger „Di@ sousbädchen“ die Bombenreklame vor der Nase we@ genommen hatte. Mehrere Flieger von Ruf gehör@ zu dem Team, den Charles Bettendorff verpflicht@ hatte: Christians, Petrowsky, Baron de Caters, @ Erfolg blieb nicht aus. Das Publikum strömte @ Tausenden herbei, die Flieger gingen zuweilen ho@ wenn der Windmesser keine zu starken Ziffern a@ zeigte. Wer Glück hatte, konnte einen der Riesenvög@ sehen, wie er sich in die Lüfte erhob, am Daundor@ Hof um eine Pappel herum drehte und wieder @ seinem Schuppen landete, wenn er unterwegs ni@ in einem Klee- oder Kartoffelacker gestrandet w@ Für damals war es alles Mögliche, daß überha@ einmal geflogen wurde. Jeder Flieger konnte, we@ er in die Kiste stieg, sein Caesar morituri bete@ Baron de Caters sagte beim Schlußbankett in sein@ Toast auf den Gastgeber, wenn ein Flieger behaup@ er habe hinter seinem Motor nie Angst gehabt, so @ er ein gemeiner Lügner. Und keiner widersprach ih@ Der Wahrheit zu Ehren muß gesagt werden, daß @ Mondorfer Flugwoche einige für jene Zeit ho@ klassige Leistungen brachte - so der Dauer@ Christians’, der durch ein Gewitter zum Niedergeh@ gezwungen wurde und dicht vor dem Sturm @ Gefahr für Flieger, Flugzeug und Publikum lande@ Hätte sich inzwischen Bad Mondorf im selben Tem@ entwickelt, wie das Flugwesen, so könnte der V@ anstatter der Mondorfer Flugwoche mit Genugtu@ @ seinem Willen zum Vor- und Aufwärts keine Sch@ gemacht.

Aus jener Zeit erzählt man sich von einem Land@ mann, der sich das Fliegen als Beruf erkoren ha@ und der, wenn sein Apparat Miene machte, den Bode@ zu verlassen, in die heldenmütigen Worte ausbrac@ Haalt mech un!

Dem bodenständigen Luxemburger scheint übe@ haupt dieser luftige Sport schlecht zu liegen. Au@ dem französischen Aß Fonck, dessen Zusammenhang @ einer luxemburger Försterfamilie ihn uns besonde@ sympathisch macht, wird nur noch ein Luxembug@ genannt, der sich im Flugsport betätigt hat, He@ Cafetier Pierre Braun der Schöpfer des Majest@ Seine Fliegerlaufbahn dauerte genau so lange, @ seine Ersparnisse, mit denen er den Äther ero@ wollte.

Diesmal, meine lieben Landsleute, habt Ihr alle @elegenheit, zu erleben, wie es einem in tausend @eter Höhe zumut wird. Jeder kann an Ostern mit@iegen, wenn er will sogar mit Fronpal, dem ver@egensten Akrobaten der französischen Fliegerwelt, @er in einem einzigen Flug 856mal den Looping @emacht hat.

Wer fliegt mit? Sursum corda - sursum corporal

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KatalognummerBW-AK-011-2368