Original

8. Mai 1923

..... Daraufhin ging sie zur maßgebenden Stelle und sagte:

In meinem Kaffeekränzchen wurde mir ver Sie könnten alles.“

„Es kommt darauf an, was Sie unter „alles“ verstehen,“ entgegnete die maßgebende Stelle.

„Nun, es handelt sich um dieses. Vor meinem Hause in der Marie Theresienstraße steht eine gefällte Kastanienbäume. Sie stehen an der Sonnseite und fangen jeden Sonnenstrahl ab, der bei uns hereinscheinen will. Es ist dunkel im Zimmer, wie in einer Grabkapelle.“

„Erlauben Sie,“ sagte die maßgebende Stelle, @ nen Sie von Ihrem Fensterplatz auf die Straße @ auf die Neue Brücke sehen?“

„Das ist es ja grade!“ fiel sie freudig ein. @ ist es ja grade. Gar nichts sehe ich, ich guck mi@ Augen aus, der dumme Kastanienbaum zieht @ einen Vorhang vor das ganze Theater. Wen@ bedenke, wie andere von ihrem Balkonfenster @ mit dem Opernglas die ganze Umgegend bestre@ nichts entgeht ihnen, kein Mensch, der heraus @ hereingeht, keine Automobilnummer, kein Hu@ kein Rendezvous! Und ich könnte das alles g@ gut sehen!“

„Was verlang@ Sie von mir?“

„Sie können alles, also bringen Sie es auch @ daß diese dummen Kastantenbäume gefällt we@ ...............

Acht Tage später waren sie gefällt, alle f@ ein frisch gepflasterters Viereck bezeichnete de@ wo sie gestanden hatten und bekundete die @ der Verwaltung, sie niemals zu ersetzen.

Vierzehn Tage später klopfte es bei der @ gebenden Stelle und herein trat sie.

„Guten Tag. Darf ich Sie eine Minute störe@

„Ich glaubte, Ihre Bäume .....“

„Sie sind verschwunden, jawohl. Und deshalb @ bin ich hier. Kaum waren die Kastanienbäume @ da kam die Hitzwelle. Einen Tag lang ging @ zweiten war es schon nicht mehr zum Aushalten@ weiß nicht mehr, wie ich mich vor der Sonne sch@ soll. Sie dringt durch die dicksten Jalousieläde@ durchheizt die Wohnung, wie einen Backofen, ich @ längst meine wollene Unterwäsche ablegen müss@ ist ein Skandal! Aber das ließe sich schließli@ tragen, wenn nur der Staub nicht wäre. Keine@ Minuten, und wieder reißt ein Auto ganze W@ vom Boden empor, sie steigen ungehindert @ Fassade herauf - von Fenster offen lassen ist @ Rede mehr - aber sogar durch die feinsten @ dringt der Staub mit allen Bakterien, die im St@ kot gedeihen und in der Luft herumfliegen. Das@ unmöglich so weiter gehen, ich bin entschlossen@ Instanzen zu erschöpfen. Sie können ja alles@ müssen .....“

„Bitte, Gnädigste, Sie täuschen sich doch wohl@ den Umfang meiner Machtbefugnisse. Ich @ veranlassen, daß die Bäume, die Ihnen lästig @ gefällt wurden, aber ich kann sie jetzt nicht wie@ schaffen. Sie sind nicht die Erste, die m@ solchen Baummassenmord schlimme Erf@ macht. Aus der Arsenalavenue wurden wir s@ ebenfalls mit Klagen gegen die Alleebäume be@ heute wären sie dort heilfroh, wenn sie die @ Linden wiederhätten. Solange die Sonne @ Häusern willkommen ist, kann sie durch kahl@ hereinscheinen, wird sie lästig, so hält der Laud@ sie zurück. Stellen Sie sich bitte die Adoiph@ mit ihren kahlen Häuserfassaden vor und dann @ Sie sich um ein paar Jahrzehnte voraus, we@ jungen Linden im besten Mannesalter stehe@ aus unserer neuen Bahnhofavenue einen der sch@ Straßenzüge weit und breit machen werden. So@ @ser Boulevards entlang werden Bäume ge@zt und mühselig am Leben gehalten, wenn wir @sern Straßen den höchsten Pomp und die feier@e Schönheit entfalten, werden Bäume die Trot@s entlang ins Pflaster gekeilt, sehen Sie Ihren @barn, Herrn Kieffer Schumacher, er hätte furcht@ gern ein paar schattige Bäume vor seiner Ter@, und da er keine hat, behilft er sich mit Lorbeer @ Oleander. Nur Sie ruhten nicht, bis Sie Ihre @me los waren.“

@Ja, aber warum gaben Sie denn so ohne weiters @?“

Weil wir maßgebende Stellen immer am besten @ei fahren, daß wir die Leute durch Schaden klug @en lassen. Das ist der feste Niederschlag aller @tik.

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