Original

15. Mai 1923

@nn von den landschaftlichen Schönheiten unseres @chens die Rede geht, stehen Wörter wie Mosel@ Ösling, Müllertal paradigmatisch im Vorder@. Versuchen Sie einmal, einzuwerfen: Differ@n, Petingen, Rodingen, Esch usw. Gleich entsetzen @lle, denn diese Namen sind aus Staub und Eisen @ zischen von Rauch. An Waldesgrün und blaue @en dabei denken! Kapitän, sind Sie des Teufels! @d doch wissen wir, daß die Gegend um Differ@n, nach Lasauvage und Longwy wie nach Pe@n-Rodingen hin zu den malerischsten des Landes @t. Wenn die Alten irgendwo Schlösser und @er bauten, wie hier herum, kann man sicher sein, @ auf die Gegend das Bibelwort paßt: Herr, hier @ut sein.

@so stiegen wir durch den ungestümen Vormittags@d die Straße durch Niederkorn bergan. Die Luft @ hell, wie sie ist, wenn scharfer Sonnenschein sich @larem Wolkengetümmel bricht.

@n dem Menschen- und Tierleben auf dieser @eren Bergstraße konnte man merken, daß die Leute @ herum die Produkte der Viehzucht, vom Ei bis @ Schinken, zu schätzen wissen. Vielversprechende @spiele sprichwörtlicher Fruchtbarkeit trugen ihre @llerschaft grunzend umher, bis hoch in die Hänge @auf sah man hellrosige Vierbeiner die Rüssel ins @reich stoßen. Ich vermute, daß in Niederkorn die @sse „Bergschwein“ in der Entwicklung begriffen ist. @ eröffnet für die Zukunft aller gebirgigen Länder @ahnte Perspektiven. Wie vorteilhaft zum Bei@l, wenn die Gemse durch das Bergschwein ver@gt würde!

@on dem Hochplateau über Niederkorn genießt @ einen der herrlichsten Fernblicke. Blau wie ein @um breitet sich das Land hinaus, die Arloner @rchtürme stechen und wuchten über den Horizont in @ hellen Maihimmel, in langen, sanft bewegten @ellen kommt die Landschaft auf Dich zu. Dann geht @ Weg durch frischen Buchenwald hinüber nach dem @elberg, auf dem schon die Kelten und Römer zu@s waren. Und wieder nach Tausenden von Jahren @d in den Büchern stehen, daß auf diesen Bergen @ in diesen Tälern schon um 1900 nach Christi @burt herum Menschen gehaust haben, die sogar @n das Eisen, den Dampf und die Elektrizität @nnt haben müssen, wie aus gewissen Anzeichen zu @ßen sei.

@ir können nicht auf den Mars hinauf, um von @en die Dinge an sich, unbeeinflußt von ihren @mmenhängen und der Stimmung, die sie auf uns @strahlen, zu beobachten. Aber wir können auf die @ge und dort in wenigstens momentaner Los@stheit uns über das Allzumenschliche aller Dinge @en.

@nd siehe da, von droben gesehen, sind uns die @enwerke nicht mehr die menschenfressenden dröh@den, zischenden und dampfenden, alles beherrschen@ Ungetüme, als die sie auf uns eindringen, wenn @ uns in den Bann ihres Lärms begeben, sie liegen @en wie kleine, dunkelgraue Blutsauger am Leib @ Erde, abgerückt, vereinzelt, ohnmächtig, wider@slos, vom Grün der endlosen Umwelt über@ltigt, aufgetrunken. Das sprossende Leben über @g und Tal und der Himmel darüber sind doch noch @chtiger, als alle die aufdringlichen Kulturnotwen@eiten, zu denen die kleinen Lärmzentren dort @en in Wechselwirkung stehen.

@nd zufrieden, sich einmal wieder als Mensch @ans @ase gefühlt zu haben, steigt man hernieder ins @, wo die Ideale von der harten Wirklichkeit @der abgelöst werden. Doch auch die Wirklichkeit @n ihre Reize haben, wenn sie die Formen einer @eisekarte im Schloßhotel Kirchen zu Petingen an@mt. Und nicht ohne tieferen Grund erfand einer @ Freunde, die mit dabei waren, das inbrünstige @ßgebet: Kirchen eleyson!

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