Lustig bei nix!“ ist ein schönes altes Wort, und die Welt muß darauf sich wieder einstellen, um durch und durch zu gesunden. Um es wieder dahin zu @en, daß nicht jeder im Mutterleib mit dem @ben vergiftet wird, ohne Luxusauto sei nicht @ Leben zu kommen.
@ gibt Menschen, die mit obiger Devise auf@chsen und darum nicht unglücklicher sind, als @e, die vor krassem Strebertum die Gelbsucht @n.
@ir trafen ein solches Exemplar droben auf einer @ger Heide. Eine Art Flambeau aus dem @on“, aber in Zivil und ins Gemütliche übersetzt. @atte einen grauen Schnurrbart à la Blücher und @ trotzdem er in Zivil war, einen französischen @tenmantel, darüber eine Kapuze. Er sah nicht @ ein Modegeck aus, aber er wußte, was in den @ger Bergen warm und trocken hält.
@ einer Anspielung auf seinen blauen Krieger@el legte sich ein glücklich-behäbiges Lächeln über @ Züge und er sagte, den hätten ihm beim Durch@ im November 1918 „d’Jongen“ dagelassen. Und @ der Kranen seiner Beredsamkeit aufgedreht. @ erzählte, wie er aus seiner öslinger Heimat in @n Jahren nach Paris gekommen und ein @schenalter, vierzig Jahre, dort geblieben war. @ als Kutscher, selbstverständlich. Dann hatte er @ kieines Hotel in der Nähe der „Invalitt“, aber @g nicht und er wurde wieder Kutscher, hatte @ seinen eigenen Wagen. Aber mit der Kutscherei @ in Paris heute Essig. Er erklärte es fach@isch so: Die Automobile verlieren anhaltend Öl, @durch wird das Holzpflaster so glitschig, daß die Pferde fortwährend ausrutschen und sich die Beine brechen.
Dann gab er sich mit seinem Kapitälchen ans Spekulieren. - Ob das ihm denn geraten sei? - Jawohl, es sei ihm geraten, aber nach der andern Seite. Und dabei lachte er, daß er Grübchen in die alten Backen bekam und man ihm alle Zahnstummel im Mund zählen konnte. Wir wollten wissen, wie er sich denn beim Spekulieren angelegt habe. Ach, er hätte „einen“ gehabt, der sich darum kümmerte. Er nannte ihn nicht und er schien ihm übrigens sein volles Vertrauen bewahrt zu haben. Es war eben schief gegangen. Und er lachte, wie wenn er erzählte, er sei einmal über einen Bach gesprungen und dabei ins Wasser geplumpst. Es sei gar nicht so schlimm, er habe nur für sich zu sorgen, er habe ein paar Kühe und der Nachbar habe ein paar Kühe, die treiben sie reihum auf die Weide. Ob denn die Kühe jetzt auf der Heide etwas zu fressen finden? Ach ja, es gehe an, sie fressen sich keinen Bruch, aber sie finden schon, was sie brauchen, und von den Heidekräutern gibt es eine vorzügliche Milch.
Man sieht, er übertrug seine Philosophie des „lustig bei nix“ auch auf die Kühe.
Ich besah mir den Mann genauer. Und konnte mich nicht genug über ihn wundern. Er hatte aus dem Hexenkessel Paris wieder heimgefunden in seine öslinger Berge. Er sagte «Vive Paris, quand m@me!» und er war trotzdem ein waschechter alter öslinger Kuhhirt. Man sah ihm nicht an, daß sich in seiner Seele immer noch als Hauptinhalt seines Lebens das Maximum „Paris“ spiegelt mit allen seinen Steigerungen nach oben und unten, während sich um ihn Heide und Berge und Täler breiten, der Ginster mit dem bräunlichen Mailaub der Lohhecken und dem warmen Grün junger Tannen die leidenschaftlichsten Farbenliebesverhältnisse eingeht, grün auf grün die Erlen in der Wiese das Stählband des Bachs entlang stehen, Täler in traumhafte, süß ängstigende Einsamkeiten locken, der übermütig rostbraune wilde Sauerampfer mit Steinbrech und Wolfsmilch über weite Flächen raffiniert abgetönte Teppiche webt, wilde Stiefmütterchen in Büscheln zusammenstehen und vornehm tun, weiße Dörfer an grünen Halden leuchten und Kirchtürme rings auf den Höhen landesgeographische Rätsel aufgeben - das alles ist dem Alten nur billiger Hintergrund zu seinem Bild von Paris.
Dummer, braver alter Jang!