Unser Beamtenkörper ist bekanntlich durchsetzt mit Elementen, die aus dem bäuerlichen ins städtische Milieu direkt verpflanzt, nicht erst durch eine Reihe von Generationen hineingelangt sind.
Das Bauerntum gilt uns als eine Art Wurzelstock, aus dem heraus sich die obern Schichten und die Stadtkreise immer wieder erneuern. Das Land, heißt es, führt der Stadt anhaltend frisches, gesundes Blut zu. Freilich geht der Blutstrom viel stärker in dieser Richtung: Land-Stadt, als umgekehrt, aber in dem Maße, wie es geläufig angenommen wird, findet einerseits die Blutauffrischung nicht statt, und andererseits sind auch Fälle bekannt, wo sie in umgekehrter Richtung mit dem schönsten Erfolg vor gegangen ist.
Von Blutauffrischung kann zumal nicht die Rede sein, wenn Sprößlinge alter Bauernfamilien das Studium wählen, weil sie zur Bearbeitung der Sch zu schwächlich sind. Da ist es wahr, daß man aus einem schlechten Bauer einen guten Advokaten machen kann, aber die Rasse kommt dabei zu kurz.
Wieder andere drehen dem Pflug den Rücken, wie der Fluch der fin de race sich an ihnen bewahrheitet weil sie, trotzdem körperlich vielleicht noch zur Bauernfron tauglich, die nötige Lust am Beruf nicht mitaufbringen, weil sie der köstlichen Primitivität dessen ermangeln, der im täglich neuen Kampf mit den Elementen sein Recht aufs Dasein nachzuweisen hat. Diese bringen freilich in die abgeschliffene städtische Mentalität neue Anregungen, neue Reize und neue Reaktionen, aber die richtige Blutauffrischung ist mit ihnen auch nicht zu erwarten.
Diese kommt mit den Überzähligen, mit denen, auf der heimischen Scholle keinen Platz mehr fanden sich auszuwirken, die in der Welt eine andere Stellen suchen müssen, wo sie neue Wurzeln schlagen können. Diese kommen in der Regel nicht aus den reichen alten Bauernhäusern, die auf dem Aussterbe-E stehen, sondern aus den kinderreichen Familien des bäuerlichen Mittelstandes. Aus diesen heraus man sich das verdünnte städtische Blut andauernd auffrischen und anreichern.
Und nun ist es interessant, zu beobachten, wie sich alle diese Entwurzelten zu dem Lebenskreis stellen und verhalten, dem sie endgültig den Rücken gekehrt haben.
Am treuesten hängen an der alten Heimat @ zuerst Genannten, die durch physische Unzulänglich@ aus dem Beruf ihrer Vorfahren hinausgedrängt @ Sie behalten mit dem Elternhaus beständig Fühl@ werden stets vom Gefühl der Zusammengehörig@ mit dem Familienstamm beherrscht, führen gerne @ Erworbenes dem heimischen Betrieb zu, werden @ zu wirtschaftlichen Sammelbecken, aus denen @ daheim im Notfall schöpfen und dessen Inhalt spä@ dem Stammvermögen zufließt. Solche sind in viel@ Fällen ein Segen für das Haus, dem sie entspross@ und ihre Trauer um ein Leben, das sie verlor@ wird aufgewogen durch die Genugtuung über @ Fördersame, das sie in einem andern wirken konn@
Die Tragik liegt in anderer Richtung: Wenn @ einem schönen, alten Bauernhaus die letzten hina@ ziehen, der Scholle überdrüssig, und ein Schaffensh@ für immer erlischt. Wieviele solcher deftigen al@ Stammhäuser stehen in unsern luxemburger Dörf@ leer, oder wenn das Wohnhaus noch leidlich inst@ gehalten wird, umgähnt von der Hohlheit und Lan@ weile der verfallenden Scheunen und Ställe, in de@ früher ein schöpferisches Leben pulsierte. Und v@ leicht fristet der letzte Träger des Namens, @ früher wie mit metallnem Klang die Gegend f@ in der Stadt ein Papiersklavendasein, einer von @ vielen, allzuvielen, die die Freude am unmittelba@ Zusammenhang mit der Mutter alles Leb@ der Erde verloren haben.
Andere hängen vielleicht mit Lust und Leid @ draußen noch lose zusammen, weil sie Jäger @ Fischer sind und so nicht restlos von der Stadt @ ihren Interessen hingenommen werden. Sie frag@ wohl mal den Peter oder Paul, wie es geh@ hören den Widerhall dessen, was der Lebens@ ihrer Kindheit war. ...........@
Wir fuhren durch die einsamen Ourtaldörfer, @ sagte, es gehöre doch was dazu, es ein Leben @ in solcher Abgeschiedenheit auszuhalten, wo ein @ nichts erlebt, als einmal vielleicht eine Feuersb@ Und als. wir dann über die Berge kamen, wo @ Wind über die Kornfelder strich, da wurde er tr@ risch und sagte: Nun noch sechs, sieben Wochen, @ wird das Korn reif, dann kommen die Rekolten@
Er sagte „Rekolten“ und versank in Sinnen. @ Wort weckte die Welt, in der seine Kinderj@ heimisch waren, und vielleicht erlebte er da e@ der Augenblicke, in denen ihm die Trennung von @ Sein und Wirken seiner Vorfahren ans Herz gri@