In den Vorjahren war es Josef Kutter, der in seinen Bildern im luxemburger Salon die Entrüstung, der hiesigen Would be-Kunstkenner herausforderte. Diesmal ist es Schaak. Sie empfinden seine Mal@ als eine persönliche Beleidigung und halten d@ für einen Kreis von Leuten, die auch gerne K@ kenner werden möchten, empörte und sarkastische @ träge. Sie zitieren Lessing und stellen unter @ fälligem Gemurmel der Corona fest, daß Malere@ Kunst der Nachahmung von Gegenständen auf Fl@ mittels Linien und Farben ist und sein muß.
Wir leben in einem freien Land, und wenn@ Herren Kutter und Schaak malen dürfen, wie@ wollen, so darf andererseits jeder ihre Malere@ urteilen, wie er will.
Unser Referent findet, daß der neueste Weg Sch@ zu sehr über bekannte Vorbilder führt, daß @ Schaffen zu sehr das eigene, innere Erleben verm@ läßt und daß man sein Talent lieber in ganz Pe@ lichem sich austoben sähe.
Das trifft in vernünftigem Ton den Kern@ Sache. Schaak ahmt eine Richtung in ihren @ lichkeiten nach, in den Farbennüancen und gar i@ Prismen, zu denen sich der Raum um die Fi@ kristallistert. Andere wählten statt der Pri@ farbig leuchtende Kugeln usw.
Falls einer dieser Art von Kunstübung ver@ nislos gegenüber steht, hat er das Recht zu @ Das verstehe ich nicht. Aber er soll nicht den @ verständigen herausbeißen und die Zeichnenfehl@ dem Bild demonstrieren wollen, um zu dem Schl@ gelangen, die so malen, täten es nur, um ihr @ nerisches Unvermögen zu verdecken. Schaak ist @ fixer Zeichner, wie je einer auf luxemburger @ geboren wurde. Es sollte überflüssig sein, dies @ zu betonen. Aber es ist nicht überflüssig, wenn @ die Urteile hört, die von Manchen vor seinen Bi@ gefällt werden. Und nicht selten von Leuten@ die Kunstkennerei in Erbpacht genommen zu @ meinen. Schaak bräuchte, um solche simpli@ urteilung zu entkräften, nur ein einziges B@ seiner Hand neben seinen neuesten Schöpfunge@ zustellen: die hier seinerzeit erwähnte Kopie @ Gemäldes aus dem Pescatore-Museum, eine @ szene bei Lampenbeleuchtung. Das wäre da@ bateste Mittel, den Fanatikern der Zeichnu@ zu machen, daß er so malt, wie er malt, nicht weil er nicht zeichnen kann, sondern weil er entweder einem innern Drang folgend den Geist seiner Zeit in Bildern einfangen helfen will, oder doch wenigstens, weil er einer Mode folgt, was also beweist, daß für Bilder dieser Art Verständnis und Nachfrage besteht und daß selbst die gewiegtesten Beckmesser in unserm Kunstkrähwinkel nicht den Ausschlag zu geben brauchen.
„Ich verstehe sowas nicht.“
Gewiß, mein Herr oder meine Dame. Sie verstehen sowas nicht. Sie verstehen auch Ihre Zeit im allgemeinen nicht. Ihre Zeit, in der soviel des Schönen und Guten von Häßlichem und Schlechtem verdrängt, so vieles auf den Kopf gestellt - aber auch so vieles besser geworden ist. Eine Zeit, die in entsetzlichen Wehen ihre Tochter, die Zukunft gebiert. Und da Kunst der feinfühligste Exponent einer Zeit ist, so begreift es sich, daß unsere Zeit eine Kunst oder Künste heraufgerufen hat, die in ihren Zügen die Qualen verraten, unter denen die Menschheit von heute leidet, da sie aus Altbewährtem, Gefestigtem, aus heiterer Ruhe in das Chaos eines neuen Werdens, in die Aufgeregtheit der Suche nach festem Boden gestürzt ist.