„Echternach, 13. Juli. Am Mittwoch nachm@ verließ die bei der hiesigen Rentnerin @ Glesener in Dienst stehende Magd, na@ Martha Meißner, unter Zurücklassung @ rer Kleider die Wohnung ihrer Di@ herrin und ist bis zur Stunde noch @ zurückgekehrt. Das Mädchen litt seit lange@ Schwermut; es liegt deshalb die Befürch@ nahe, daß es sich ein Leid angetan haben dü@ Die Verschwundene ist deutscher National@ Ihr Vater soll einen angesehenen Beamten@ in Deutschland bekleiden. Die Verhältnisse @ es mit sich gebracht, daß die Kinder früher @ situierter. Leute heute bei fremden Leute@ Dienst treten müssen, um ihr Leben durchbr@ zu können.“
„Luxemburg, 14. Juli. Mit Bezug auf ei@ unserer gestrigen Abendausgabe gebrachte @ dung aus Echternach, nach der ein deu@ Dienstmädchen dort verschwunden ist, wird @ vom hiesigen Polizeikommissariat mitgeteilt, @ die Betreffende in hiesiger Stadt in ver@ lostem Zustande angetroffen und im Rham@ untergebracht wurde.“
Sie haben die beiden Notizen in der Ze@ gelesen. Vielleicht auch nicht. Wahrscheinlich @ Was kümmert uns ein Dienstmädchen, das in @ wahrlostem Zustand angetroffen und nach dem R@ hospiz verbracht wird?
Es kann nun sein, daß aus den Schicksalen @ selben Dienstmädchens zum Beispiel ein Roma@ steht, und es würde mich nicht wundern, we@ eine Zeitlang hieße, dieser Roman sei „das“ @ das man gelesen haben müsse.
Nicht, daß die Schicksale der Heldin einen @ nahmefall darstellten, im Gegenteil, grade @ Hunderte und Tausende durch dieselbe Hölle geg@ sind und noch gehen und gehen werden, bis die @ wieder ineinander paßt.
Ein junges Madchen, deren Vater Leiter @ wissenschaftlichen Instituts in Deutschland ist, @ durch die Verhältnisse gedrängt, im valuta@ Ausland Geld verdienen zu müssen. Sie hat @ niora studiert. Sie kommt ins Luxemburgisch@ nächst um in einer auswärtigen Blumengärtne@ Binderei zu erlernen. Wahrscheinlich dauert @ lange, bis sie verdient, und sie nimmt, näh@ Hauptstadt, in einer andern Gärtnerei eine @ als Dienstmädchen an. Die Herrschaft ist @ zufrieden, behandelt sie, wie ein Kind des H@ aber durch Umstände, die hier nicht näher ber@ werden brauchen, sieht sie sich veranlaßt, eine @ Stelle zu suchen. Anlagen zu schwerer Ge@ krankheit entwickeln sich in der neuen Stell@ kommt zu beängstigenden Anfällen, das @ Mü@chen @richt aus, irrt in den Waldern @ nach herum, will zu Fuß nachhaus, bittet un@ an einer gastlichen Tür - nachdem sie @ abgewiesen worden - um einen Trunk W@ bricht zusammen. Wird liebevoll gepflegt @ Hausherrn ausgefragt, dem sie erklärt, sie gin@ zu ihrer früheren Herrschaft zurück, wenn @ aufnehme. Auf telephonische Zusage vo@ wandten der Herrschaft läßt der Herr das @ von deutschen Landsleuten auf der Bahn nach @ burg begleiten, sie sieht unterwegs die an de@ liegende Gärtnerei, in der sie Jahr und Tag @ Stellung gewesen, und gerät in Aufregung, @ sie dort nicht aussteigen läßt, sondern nach Lux@ zu Verwandten ihrer früheren Herrschaft@ will. In Luxemburg muß die Polizei angeru@ den, die sie zu jenen Verwandten bringt, diese @ sie mit rührender Aufopferung und lassen sie @ Tags nach dem Rhamhospiz verbringen, von @ Freitag, von ihrer früheren Dienstherrin b@ nach der Ettelbrücker Heilanstalt gebracht wu@ später zu ihren Eltern heimgeführt zu werd@
Von Verwahrlosung, wie die Polizei meld@ also in keinem Augenblick die Rede. Das ne@
Das Entsetzliche geht einem auf, wenn man @ hinter den Kulissen eines Einzelfalles die @ das Elend sieht, unter denen ein wehrloses @ kind leidet, und man sich sagen muß, daß w@ Unsummen desselben Elends und derselben @ sich jahraus jahrein hinter teilnahmlosen @ berichten verbergen.