Original

15. November 1923

„Beasts, Men and Gods“ - „Tiere, Men@ und Götter“ heißt eines der krausesten, stofflich@ phantastischsten und sachlichsten Bücher, die @ geschrieben wurden. Es ist von Dr. Ferdinand O@ dowski, in Amerika erschienen, von der Frank@ Societäts-Druckerei in der einzig berechti@ deutschen Übersetzung Wolf von Dewalls@ her@ gegeben.

Dr. Ossendowski, über dessen Persönlichkeit @ Nationalität das Buch keinen Aufschluß gibt - @ daß er sich auf den ersten Seiten als Nichtrussen, @ Fremden einführt - hatte zufällig, wie er sagt@ Beginn des Jahres 1920 seinen Wohnsitz in @ sibirischen Stadt Krasnojarsk am Jenissei. Der @ setzer weiß von ihm, daß er als Wissenschafter@ Sibirten im Dienste russischer Regierungen hö@ Stellungen innehatte. Seine Erzählung beginnt @ der Schilderung seiner Flucht vor den Bolsch@ die nach ihm fahndeten und sein Haus umz@ hatten, um ihn zu verhaften.

„Ich mußte fliehen. Ich legte schleunigst ein @ Jagdgewand meines Bekannten an, versah mich @ Geld und eilte zu Fuß durch die Seitenstraßen @ Stadt, bis ich auf die @ffene Landstraße kam. @ mietete ich einen Bauern, der mich in vier Stu@ zwanzig Meilen von der Stadt hinwegsuhr, um @ inmitten eines dichtbewaldeten Gebietes abzuse@ Unterwegs kaufte ich ein Gewehr, dreihu@ Patronen, eine Axt, ein Messer, einen Scha@ Tee, Salz, getrocknetes Brot und einen Kessel.

„Ich drang in das Innere des Waldes ein @ gelangte an eine halb niedergebrannte Hütte.

„Von nun an wurde ich zu einem richtigen Tra@ aber ich ließ mir nicht träumen, wie lange ich @ Rolle zu spielen haben würde.“

Dr. Ossendowski kommt auf seiner Flucht @ Sowjetstbirien, Tibet und die Mongolei bis @ Station der ostchinesischen Eisenbahn. „Von @ reiste ich in mir unglaublich erscheinendem L@ nach Peking.“

Nichts kann von den Erlebnissen dieses seltsa@ Menschen - gemischt aus Intellektualität und @ matik - einen Begriff geben, man muß das @ lesen, dessen Inhalt die Phantasie des ausschweis@ sten Filmfabrikanten weit hinter sich läßt. Wir @ im relativ befriedeten Westen haben keine Ah@ von der wüsten Primitivität, mit der sich die ru@ Revolution auf dem endlosen Gebiet zwischen M@ und Peking austobte, von den Fermenten aller @ die in den Menschen auf jenem Raume seit J@ hunderten noch immer gären. Alle seelischen @ physischen Auswirkungen sind dort, wo sie räu@ unbehindert sind, von einer Urgewalt, einem g@ jede zivilisatorische Hemmung aufbäumenden w@ Trotz, einer trunkenen Maßlosigkeit, von der sich @ Mitteleuropäer keinen Begriff macht. In d@ Atmosphäre eines Jahrtausende alten „Mysteri@ ist es gleich, ob einer Genie, Heiliger, Verbr@ oder Vistonär ist - er braucht nur stark zu @ Tugend und Laster, Askese und Trunksucht, alles @ unter dem Einfluß der geheimnisvollen Erde, @ Buddha und Dschingis Khan getragen hat.

Zu den merkwürdigsten Menschen, die Ossendo@ auf seinen abenteuerlichen Zickzackfahrten traf, g@ der russische Baron R. F. von Ungern-Sternberg @ im Weltkrieg gegen die Deutschen gefochten @ nach der Revolution in der Mongolei gegen @ Bolschewiki kämpfte und von ihnen in Transbaik@ hingerichtet wurde. Er hinterließ an seine Sol@ einen Befehl mit jener Stelle aus der Offenba@ St. Johannis, die von dem großen Babylon, @ Mutter aller Greuel auf Erden, spricht. Die Re@ tion war für ihn das Wurzel aller Übel, den @ golen, Burjetten, Kirgisen, Kalmücken und T@ nern war er der wiedergeborene Dschingis Kha@

Ossendowski schließt das Kapitel, in dem @ das Ende des Barons berichtet wird, mit folg@ Worten:

„Asien ist erwacht und seine Söhne reden @ kühne Worte.

„Es wird für den Frieden der Welt gut sein, @ sie als Jünger der weisen Aufbauer, Ugadai @ Sultan Baber, aber nicht als die Vertreter @ „„bösen Dämonen des Zerstörers Kamerlan““ treten.“

Das Buch ist kostbar für jeden, der unsere Ze@ Zusammenhang aller in Nähe und Ferne wirl@ Faktoren verstehen will.

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KatalognummerBW-AK-011-2508