Im politischen Leben wird wieder von einer @ Retourchaise gesprochen.
Es ist ein hübsches Wort, aber eine häßlich@ Das Wort klingt herauf aus der Zeit, wo Mo@ Schwind seine „Hochzeitsreise“ malte. Die Ch@ Stuhl. Erst war es die Sänfte gewesen, @ Goethe’s Mutter sich ins Theater tragen @ der Wagen, der im Nassauischen noch heute als @ wägelchen fortlebt. Weil darin nicht viel P@ mußte man sich mit seinem vis-à-vis so einrich@ sich die Kniee ineinander schalteten, das hieß @ chaiserecht sitzen. Manche liebten es, manche n@ kam ganz aufs vis-à-vis an.
Heute ist die Retourchaise eine Figur @ Polemik.
Es gibt gute und es gibt faule Retourcha@
Die Retourchaise ist in ihrer ursprüngliche@ eine Reflexbewegung, eine instinktive Abwe@ Wenn Kinder maulfechten und eines sag@ andern: Du bist dumm!, so sagt das andere. D@ Das ist die primitivste Retourchaise. Ein@ Form ist es schon, wenn das andere sagt: @ noch viel dümmer!
Indes, mit solchen Reflexbewegungen läßt @ regelrechter Kampf bestreiten. Wer mit @ ch@sen operieren will, muß schon ein wen@ Eigenen hinzutun.
Nehmen wir den Fall eines Herrn Pasto@ Sonntags beim Mittagstisch zu seiner Köch@ „Hören Sie einmal, Babett, Ihr Braten ist @ unter aller Kritik!“ Was tut die Babett? S@ sagen, es liege am Metzger, oder am Kalb, @ oder Ochsen. Sie kann aber auch auftrump@ sagen: „Hören Sie einmal, Hochwürden, Ihre @ war heute auch nicht von weit her.“ Dann @ beide quitt, und das ist die beste Art, einen @ zu beendigen: Es gibt weder Sieger noch B@ und falscher Stolz auf der einen wie Bes@ und Nachedurst auf der andern Seite sind glei@ vermieden.
Mit dieser christkatholischen Retourchafse @ sich nun so verhalten, daß vier Fälle mögl@ Erster Fall: Der Braten war gut und die @ war gut. Zweiter Fall: Der Braten war @ die Predigt war schlecht. Dritter Fall: Der @ @ schlecht @ die Predigt war gut. End@ und letzter Fall: Der Braten und die Predig@ schlecht. Es ist nun interessant, die Herausfo@ und die Retourchaise auf jeden der vier Fä@ zuwenden und die Parteien denigemäß zu beu@ Das normalste Verhältnis, in dem sowohl der @ Pfarrer als Babett uns mit einem ehrlich @ lichen Empfinden entgegentreten, ist das des @ Falles, wo jedes dem andern aufrichtig @ es denkt.
Unehrlich aber ist die Retourchaise, die zur @ heit keinerlei Verhältnis hat. Es gibt Leute @ begegnet ihnen im öffentlichen wie im @ Verkehr, in der Politik wie in Gesellsch@ Familie, die auf jeden Anwurf eine ganze@ @ourchaisen aufzufahren wissen. Diesen Leuten ist @ nicht um die Wahrheit zu tun, sondern nur darum, @aß sie recht behalten, nicht einmal vor sich selber, @ ja immerhin ein rühmenswertes Bestreben ist, @ndern lediglich vor den andern. Vor solchen soll @n sich hüten, denn da sie immer anders und höher @ngeschätzt sein wollen, als sie es im Innern ver@enen, so sind sie von Haus aus bestrebt, sich anders, @ermeintlich besser, zu geben, als sie sind.
Am höchsten sind in jedem Streit der Geister die @ schätzen, die auf das billige Mittel der Retourch@ise @erzichten, grade aus auf die Wahrheit losgehen @ die Meute hinter sich kläffen lassen.