Die kleinen Mädels und Buben hatten, kaum @ sie aus der Schule waren, ihre Rodelschlitten @ Speicher geholt, und waren in Scharen nach d@ Park gelaufen. Eins ums andre sah man sich bä@ lings auf den kleinen Davoser legen, mit den Bei@ hinterwärts strampeln, wie eine Katze, die vom S@ will, und den Abhang hinunterschießen.
Herr Grimberger stand dabei und sah kopfschütte@ dem lustigen Treiben zu.
„Guten Morgen, alter Freund,“ sagte ich. @ hätten wir ja also glücklich den ersten Schnee.“
„Ist denn der erste etwas Besonderes?“ gru@ er. „Kann ich nicht sehen. Er ist weiß, wie @ Schnee, solange er nicht in den Dreck fällt. Und @ fällt meistens in den Dreck. Zumal in Luxemb@ Und im Winter gehört der Schnee überhaupt @ Jahreszeit. Also warum wundern Sie sich, wenn @ Ende November schneit?“
@ gegnete ich „Aber nachdem wir so lange Jahre keine @ ordentlichen Schnee gehabt haben, ist es eine @ Garantie für den normalen Fortgang des W@ ganzen, wenn uns der Winter den fälligen Sch@ nicht vorenthält.“
„Also Sie glauben, daß es früher öfter und r@ mäßiger und ausgiebiger geschneit hat?“
„Aber ganz gewiß. Ich kann mich aus mei@ Kindheit keines Winters erinnern, in dem n@ Wochen und Monate hindurch hoher Schnee lag. W@ haben wir damals in Schneemännern und Schn@ ballen und Lawinen geschwelgt, was haben ....“
Er sah mich seitwärts und von unten mit ein@ seiner niederträchtigen Blicke an.
„Was wetten, wenn wir in den Weiterberich@ aus Ihrer Kindheit nachsehen, hat es Ihnen ni@ öfter auf Ihren Kindskopf als auf Ihr Mannesha@ geschneit! Sie gehören am Ende auch zu denen, die @ das unbedingte Glück der Kindheit glauben, weil e@ mal im Jahr Kirmes, Ferienanfang und Weihnach@ oder Nicklas ist. O selig o selig ein Kind noch zu sei@
„Nun, ich dächte doch, daran zweifelt niemand.“
„Nichts ist anfechtbarer, als eine Wahrheit, @ der es heißt, daß niemand daran zweifelt. Das G@ der Kindheit ist eine Erfindung der Erwachsen@ Die meinen, weil ab und zu einmal ein pa@ leuchtende Kinderaugen sie ansehen, wenn sie Märch@ erzählen oder Schokolade verteilen, die ganze Kinde@ zeit sei aus lauter Glück und Seligkeit gemacht. Nich@ ist falscher, als daß die Glückssumme in den Jahr@ vor der Pubertät für den normalen Menschen größ@ sei, als später. Ich behaupte, Vater und Mutter s@ im Besitz eines gesunden und schönen Kindes gl@ licher, als das Kind selbst über die Eltern Gl@ empfindet. Erinnern Sie sich, was ich Ihnen ein@ sagte: Warum ist es nach dem Sprichwort leicht@ daß ein Vater sieben Kinder ernährt, als daß sieb@ Kinder einen Vater er@ähren? Weil er hauen d@ Unter dem Vorwand der Erziehung hängen wir üb@ das Haupt des Kindes nicht ein Damoklesschwe@ nein, ein ganzes Arsenal auf. Die paar Glücksgip@ in seinem Leben überstrahlen freilich in den @ innerungen die Niederungen von Unglück, durch @ sein Weg geführt hat, aber sie sind da. Der Jun@ schlottert vor Angst, weil er beim Baumklettern @ Hosen zerrissen oder weil er Vaters Pfeife zerbroch@ hat, das kleine Mädchen zittert, weil es Milch v@ schüttet oder einen Tintenfleck auf seine weiße Schü@ gemacht hat. Und beide werden dafür geprügelt o@ mit der Entziehung des Desserts gestraft, damit @ sich merken, daß man später im Leben die Hosen ni@ zerreißen, fremde Pfeifen nicht zerbrechen, kei@ Milch verschütten und keine Tintenflecken in we@ Schürzen machen darf.“
„Aber,“ warf ich ein, „Sie werden doch nicht le@ nen, daß die Kinder, die da vor uns jauchzend @ Freuden des Schlittenfahrens genießen, in der Se@ glücklich sind.“
„Freilich,“ knurrte er, „aber lassen Sie sie he@ kommen!“
Damit stapfte er brummend seines Weges.