Drei junge Moselaner haben in der Aula des Athenäums ......
Was, schon wieder ein Ratskeller mit Moselweinausschank!
Nein, beruhigen Sie sich. Es handelt sich nicht um Wein, sondern um Kunst.
Die Mosel hat in den letzten Jahren drei Maler erzeugt. Dabei ist Herr Maler Mohr aus Remich, der das Eßzimmer des Hotels Klopp in Ehnen mit Fresken geschmückt hat und der außerdem ein Tausendkünstler ist, nicht mitgerechnet.
Die drei Maler, um die es sich hier handelt, sind erstens Nico Klopp aus Remich. (Er hat, wie Sie sehen, klugerweise seinen Vornamen entlaust.) Zweitens Jos. Sünnen. Ein Sünnen kann nur aus BechKleinmacher sein. Er ist es. Drittens Nicolaus Brücher aus Elvingen.
Die Ausstellung wird von heute, Sonntag, 23. Dezember, bis 4. Januar dauern.
Nicolaus Brücher wird mit einer Reihe Cartons, Entwürfen und Photographien nach ausgeführten Wandgemläden in der Kathedrale zu Plosk, Tzerwinsk (Polen), Schloß Grundhof, Abtei Clerf, Kirche Befort und Hollerich, dann mit einigen Porträts vertreten sein. Jos. Sünnen stellt vierzig interessante Tier- und Genrebilder und Landschaften aus. Nico Klopp steuert über fünfzig Landschaften aus der Moselheimat, von der Nord- und Ostsee, aus Flandern, dem romantischen Brügge und eine Serie von fünfundzwanzig Holzschnitten und Zeichnungen bei.
Die Aussteller haben Prof. Dr. Kürten, Kunstgeschichtsdozent aus Bonn, für zwei Vorträge mit Lichtbildern während der Ausstellung gewonnen. Themata: a) Die Kupferstiche Dürers; b) Das Christusideal in der Kunst im Wandel der Zeiten. Das genauere Datum wird in den Zeitungen bekannt gegeben werden.
Es wird sehr interessant sein, nach Sander Pierrons Vortrag über Dürer nun einen deutschen Professor über dasselbe Thema zu hören. Wenn alle kommen, denen es hinterher leid getan hat, daß sie den herrlichen Vortrag Sander Pierron’s versäumt haben, so wird Herr Dr. Kürten einen vollen Saal haben.
Den drei Künstlern aus dem Moselgau sei hiermit als Weihnachtsgeschenk ein durchschlagender Erfolg gewünscht. Die Namen Klopp und Sünnen sind den Besuchern der Luxemburger Kunstsalons vorteilhaft bekannt, von Herrn Brücher hört man seit Jahren in den schmeichelhaftesten Tönen reden. Das Ösling hat in Guido Oppenheim seinen Maler gefunden, der es überall populär gemacht hat, der Maler des Moselgaus ist Nico Klopp. Seine luftigen, heiteren Bilder atmen Freiheit und Sonne. Und wenn irgendwo zwischen Schengen und Wasserbillig einer mit Wein so gute Geschäfte gemacht hat, daß er mit seinem Gelde nicht weiß wohin, so kaufe er sich ein Moselbild von Nico Klopp, oder eines der Bilder von Sünnen oder Brücher - sie werden, wie der gute Wein im Faß, mit jedem Jahr wertvoller.