Original

16. März 1924

Die Waldschlächter sind derart zu einer öffent@ Gefahr geworden, daß Gesetze gegen sie ge@ werden müssen. Sonst werden wir bald fingen @

Wer hat dich, du schöner Wald,Abgeholzt so hoch da droben?Schieber, schieben, schob, geschoben -Und der Schampuspfropfen knallt,Lebe wohl, du schöner Wald!

Wenn man vor hundert Jahren noch das W@ Departement geheißen hat, ist man es sich sch@ dagegen anzukämpfen, daß das ganze Land ab@ wird. Es sind schon genug Gegenden, die frühe@ schattigem Buchen- und Eichenbestand bedeckt @ und heute aussehen, wie ein amerikanisch ra@ Männergesicht, dem die Bartlosigkeit nicht anst@

Ein Wald mag noch so sehr Privateigentum@ alle Welt hat davon den Eindruck, daß er Ge@ besitz ist. Denn das, was der Eigentümer @ besitzt, ist etwas, darum man ihn nicht beneide@ Geldwert des Waldes ist nicht das Schöne @ nicht das, woran sich Herz und Gemüt, Auge@ und Rase erfreuen. Das, was am Walde sch@ sein erquickender Schatten, seine majestätische @ oder sein Rauschen, das in uns Urinstinkte au@ der Duft seines Bodens und seiner wilden Blüten@ Beeren, seine übermannende Stimmungsgewal@ seine süßen Geheimnisse, das alles gehört jede@ es zu genießen weiß, wie die Schönheite@ Wolfenhimmels, des Stromes, der blauen Ferne@ ganzen schönen wilden Welt.

Und darum hat der Wald nicht nur für @ Besitzer, sondern für die Allgemeinheit Wert@ wenn man von seinem Einfluß auf die @ wirtschaft absehen wollte. Wer Landschaft sagt, @ zu einem großen Teil Wald. Was wäre @ Müllertal, unser Hallerbach. unser Mariental@ wäre die ganze Gegend zwischen Luxemburg@ Echternach ohne die Wälder? Und was wär@ gekehrt zum Beispiel aus Bad Mondorf zu @ gewesen, wenn die Wälder von Dalheim und W@ stein bei den letzten Häusern der Ortschast beg@ statt kilometerwelt abzuliegen! Daß einma@ Hallerbach oder das Müllertal abgeholzt @ erscheint uns noch ungeheuerlicher, als ob @ sagte, die Mosel oder die Sauer sollten ausge@ werden.

Mit diesem Gefühl, das so tief im Volk @ und das uns den Wald als eine Art Geme@ erscheinen läßt, geht indes das andere einher, @ allem, was am Wald als materieller Besitz er@ das Eigentumsrecht streng zu achten ist. Die @ draußen haben einen Heidenrespekt vor alle@ nach Waldfrevel aussieht. Äpfel und Birnen @ ist relativ harmlos gegenüber dem Abhauen@ Tannenspitze oder einer Buchenstange. Ich be@ dieser Tage einem Steinklopfer, der sich au@ Gemeindewald ein Bündel Stiele für seine H@ geholt hatte. Er zeigte mir jeden einzelne@ betonte, daß es Hagedorn war, oder „Maaß@ oder „Kierel“, oder Hartriegel. Auf meine @ ob denn ein Sichenknüttel nicht ebenso gut wän@ er mich erschreckt an. Wo ich hindenke! Das se@ verboten! Nicht einmal von einer Haselstaude @ er sich einen Stock schneiden.

Und so ist in unserer Zeit, in der es immer @ Heiliges gibt, der Wald in manchem Betrach@ @Heiligtum geblieben. Man soll ihn also nicht @ Untergang weihen. Zumal ja das Brennholz @rch mit nichten billiger wird.

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KatalognummerBW-AK-012-2608